Ein Netzwerk. Viele Genossenschaften: Münchner Bauern Genossenschaft

Ein Netzwerk. Viele Genossenschaften: Münchner Bauern Genossenschaft

In unserer Video-Reihe „Ein Netzwerk. Viele Genossenschaften.“ stellen wir in regelmäßigen Abständen interessante Genossenschaftsprojekte vor. Diesmal besuchten wir die Münchner Bauern Genossenschaft. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Landwirtinnen und Landwirte, die innerhalb der Stadtgrenzen der bayerischen Landeshauptstadt ihre hochwertigen regionalen Produkte anbauen. Gründungsvater Martin Zech junior gab uns einen Einblick in die Herausforderungen von Landwirtschaft im urbanen Raum.

Mit welcher Idee wurde die Münchner Bauern Genossenschaft gegründet?

Unsere Genossenschaft ist ein Zusammenschluss aus mehreren jungen Münchner Landwirtinnen und Landwirte, um auf die Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren, gerade was unsere Lage am Stadtrand betrifft. Dazu existiert ein Beirat, der aus Wissenschaftlern, Politikern und Beratern besteht, sowie einigen Kunden wie Feinkost Käfer, Oktoberfest Wirten und den Münchner Unverpackt Läden. Uns geht es darum, die Zukunft unserer teilweise jahrhundertealten Betriebe zu sichern, um weiterhin die Märkte der Stadt mit unseren regionalen Qualitätsprodukten beliefern zu können.

Sie sprachen die Herausforderungen der aktuellen Zeit an. Um welche geht es da konkret?

Die Art von Landwirtschaft, die wir seit Generationen in München betreiben, befindet sich aktuell in einer schwierigen Situation. Zum einen ist das Image unserer Branche ziemlich ramponiert. Dazu wächst die Stadt unaufhörlich. Dadurch gibt es vermehrt Diskussionen um die Nutzung unserer Anbauflächen. Da solche Themen sehr komplex, zeitintensiv und kaum für einzelne Betriebe zu stemmen sind, haben wir die Genossenschaft gegründet. Frei nach dem Motto: Kooperation schlägt Konfrontation.

Warum haben Sie sich dabei für eine genossenschaftliche Organisation entschieden?

Um die anstehende Agrarwende zu bewältigen, gibt es für uns kein besseres Modell. Kooperation ist für uns unabdingbar – und damit meine ich weit mehr als das Teilen von Maschinen. Zudem können wir uns als Genossenschaft sehr gut eine eigene Marke und Kommunikationsstrukturen aufbauen. So nutzen wir unseren Münchner Bauern-Stammtisch beispielsweise, um Verbindungen in die Politik, Verbände und Abnehmer herzustellen.

Welche Produkte baut die Genossenschaft an?

Das ungewöhnlichste Produkt ist sicherlich Quinoa, das wir jetzt im vierten Jahr anbauen. Daneben bieten wir alte Weizensorten, Bio-Honig oder regionales Rapsöl an, das sehr hochwertig verarbeitet ist. Und es stehen schon die nächsten Ideen in der Pipeline. Wir sind grundsätzlich davon überzeugt, dass Regionalität und gesunde Ernährung zwei Megatrends sind und bleiben werden. Beides vereinen wir bei der Münchner Bauern Genossenschaft.

Wie wird der Gemeinschaftsgedanke gelebt?

Wir denken perspektivisch. Das heißt: in Generationen. Unsere Genossenschaft kann deshalb nur funktionieren, wenn der Zusammenhalt der Mitglieder außergewöhnlich ist. Wir organisieren sehr viel gegenseitige Hilfe und gemeinsame Aktionen, wie aktuell die Werbung für den Münchner Bauernmarkt. Jeder kann jeden anrufen, wenn er beispielsweise Hilfe bei der Auslieferung benötigt oder eine Ernte zusammen vermarktet werden soll.

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