Haushaltsrechnung – so wird’s gemacht

Wie hoch die Monatsrate in einem Immobiliendarlehen wird, entscheidet vor allem die Haushaltsrechnung. Wir zeigen Ihnen, wie diese im Rahmen einer Baufinanzierung berechnet wird.

1. Was ist eine Haushaltsrechnung?

Eine genaue Haushaltsrechnung ist die Grundlage jeder soliden Kreditfinanzierung. Sie ist im Prinzip nichts anderes als eine Aufstellung aller relevanten monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Mit dem Ergebnis der Haushaltsrechnung können Banken die Chancen auf die dauerhafte Tilgung eines zu vergebenden Kredites realistisch einschätzen. Schließlich entscheidet nicht nur das vorhandene Eigenkapital, sondern auch die monatliche Belastbarkeit des Haushalts über den Erfolg einer Baufinanzierung. Fällt die Haushaltsrechnung am Ende positiv aus und die Bank befindet, dass im Budget noch genügend Raum vorhanden ist für die Tilgungsraten, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Kreditbewilligung getan.

2. Wie berechnet sich eine Haushaltsrechnung

Als Faustregel gilt: Je genauer und länger Kreditanwärter über ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben Auskunft geben können, desto besser. Dafür eignet sich ein Haushaltsbuch, das manuell oder per Excel-Tabelle befüllt werden kann. Folgende Posten ergeben dann im Regelfall die Haushaltsrechnung:

Einnahmen

  • Netto-Einkommen aller Haushaltsmitglieder
  • Kindergeld und andere soziale Leistungen
  • Zinserträge aus Kapitalanlagen
  • Überschüsse aus Mieteinnahmen nach Abzug der Kosten

Fixkosten

  • Miete und Betriebskosten
  • Energieversorgung
  • Telefon- und Internetanschluss
  • Rundfunkgebühren und Fernsehanbieter
  • Transportkosten
  • Versicherungen (Lebens-, Haftpflicht-, Zusatz-, Autoversicherung etc.)
  • Abonnements (Musik- und Streamingdienste, Zeitschriften und Magazine etc.)
  • Unterhaltszahlungen für Kinder

3. Wie werden die variablen Kosten erfasst?

Was nach Abzug aller Fixkosten von den monatlichen Einnahmen am Ende übrig bleibt, ist das sogenannte frei verfügbare Einkommen. Dieses ist aber noch nicht die Ausgangsbasis für die Berechnung einer Baukreditrate. Zuvor müssen noch die monatlichen Lebenserhaltungskosten abgezogen werden.

Für die Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung, Körperpflege, Freizeit, Haustiere oder Urlaub sollten mindestens 700-800 Euro für die erste Person im Haushalt kalkuliert werden und je 200-300 Euro für jede weitere. Alternativ können die variablen Kosten auch über einen Zeitraum von mehreren Monaten beobachtet werden, um Durchschnittswerte zu erhalten.

Für den Großteil der Banken ist die Berücksichtigung der tatsächlichen Ausgaben bei den Lebenserhaltungskosten aber in der Regel zu aufwendig. Gerechnet wird deshalb häufig in Pauschalen, die sich in den oben benannten Bereichen bewegen und sich am Verbraucherpreisindex orientieren.

4. Welchen Einfluss hat das Ergebnis auf die Darlehensrate?

Der Betrag, der nach Abzug aller Kosten von den monatlichen Einnahmen übrig bleibt, gibt Aufschluss über die finanzielle Belastbarkeit eines Haushalts. Steht am Ende der Rechnerei noch ein Plus im akzeptablen Bereich, rückt die Eigenheimfinanzierung zumindest in den Bereich des Machbaren. Wichtig dabei: Die monatliche Belastung durch eine Baufinanzierung sollte nie mehr als 35 bis 40 Prozent des Haushaltseinkommens ausmachen.

Kurz gesagt

  • Die Haushaltsrechnung berücksichtigt die Einnahmen abzüglich der Fix- und Lebenshaltungskosten, um den Spielraum der Monatsrate zu ermitteln
  • Sie hat Einfluss auf den maximalen Kreditbetrag
  • Zur Berechnung werden oftmals Pauschalen herangezogen, die sich am Verbraucherpreisindex orientieren
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