Konjunktur und Kapitalmärkte 2024 – wieviel Optimismus ist angebracht?
Wann werden die Notenbanken ihre Zinsen wieder zu senken? Haben die Aktienmärkte schon 2023 ihr Pulver verschossen oder geht es noch weiter nach oben? In der Veranstaltung „Konjunktur-, Zins- und Währungsprognose für das Jahr 2024“ stellte Herr Dr. Holthusen, Bereichsleiter Research und Volkswirtschaft der DZ BANK, unseren Mitgliedern seine Prognosen für das Jahr 2024 vor, erläutert, was es mit den sieben T’s auf sich hat, und verhalf Ihnen so zur Orientierung in Bezug auf ihre geschäftlichen sowie privaten Finanzdispositionen.
Erneut liegt ein unsicheres Jahr vor uns – das machten Dr. Holthusens Ausführungen am 24. Januar 2024 deutlich. Ausschlaggebend für diese Prognose für Wirtschaft und Konjunktur sind verschiedenste Faktoren. Diese reichen von den bevorstehenden Wahlen im In- und Ausland über die geopolitischen Risiken bis hin zur Frage nach dem Zeitpunkt der ersten Zinssenkungen durch die EZB.
Laut Dr. Holthusen ist nach dem Minus im vergangenen Jahr mit einem leichten konjunkturellen Aufschwung in Deutschland zu rechnen. Dieser wird in erster Linie durch den privaten Konsum getragen, der von der gesunkenen Inflation und steigenden Einkommen profitiert, sowie mit der derzeit stabilen Lage am Arbeitsmarkt korreliert. Schlechter sieht die Stimmung bei den Unternehmen aus. Insbesondere die exportlastige Industrie blickt pessimistisch ins laufende Jahr. Auch hier sind im Laufe des Jahres aber erste Erholungstendenzen zu erwarten.
Im Hinblick auf die Zinspolitik der EZB bremste der der DZ BANK die allzu optimistischen Erwartungen an eine baldige Zinssenkung. Erste Maßnahmen in diese Richtung seien frühestens im Sommer zu erwarten. Von den sinkenden Zinsen und einer anhaltend guten Gewinnsituation der Unternehmen sollten auch die Aktienmärkte profitieren, die Herr Dr. Holthusen, trotz der schwachen Konjunkturdynamik im Inland, recht optimistisch sieht.
Neben der Gesamtwirtschaft zeigte Dr. Holthusen auch einige Indikatoren für eine baldige Belebung an den Immobilienmärkten auf. Dazu zählen in erster Linie das sinkende Zinsniveau. Hinzu kommen die auf dem Wohnungsmarkt gefallenen Preise sowie ein kaum existierender Leerstand. Hinsichtlich der Büromärkte betonte er die sehr guten Vermarktungsmöglichkeiten moderner Büroflächen in guten Lagen, während die Situation für Bestandsobjekte in weniger gefragten Lagen nach wie vor herausfordernd sei. Als „Boom“ bezeichnete er die Lage an den Logistikmärkten, der auch im laufenden Jahr anhalten dürfte.
Zahlreiche Fragen aus dem Publikum machten diesen spannenden Vortrag zum interaktiven Format, aus dem jeder Teilnehmer wichtige Erkenntnisse für seine ganz persönlichen Entscheidungen im Laufe dieses Jahres mitnehmen konnte. Eine wirklich gelungene Veranstaltung!