Ein Netzwerk. Viele Genossenschaften: Taxi München eG

Ein Netzwerk. Viele Genossenschaften: Taxi München eG

In unserer Videoserie „Ein Netzwerk. Viele Genossenschaften“ begleiten wir unseren Vorstand Michael Dandorfer in seiner Funktion als Präsident der oberbayerischen Genossenschaften. Diesmal war es nur ein Katzensprung zur Taxi München eG. Dort öffnete uns Vorstand Thomas Kroker die Tore und lüftete den Vorhang vor der sagenhaften Historie der Taxi München eG.

Dabei erfuhren wir, warum die Beschaffung von Tierfutter die Initialzündung für die Gründung war. Über 1.600 Mitglieder und 3.000 Fahrzeuge zählt die Taxi eG aktuell. Gerade während der harten Zeiten rund um die Pandemie konnte die Taxi München eG für seine Fahrerinnen und Fahrer die Basis schützen und stellte damit eine Lebensversicherung in Krisenzeiten dar. Ganz nach dem gelebten Credo „Einer für Alle. Alle für Einen.“

Die Taxi München eG ist eine Ikone unter den Münchner Genossenschaftsunternehmen. Und was nur die Wenigsten wissen: Die Gründungsgeschichte ist durchaus kurios. Könnten Sie uns erzählen, was die ursprüngliche Idee hinter der Taxi München eG war?

Wir sind ein genossenschaftlicher Verbund der Münchner Taxi-Unternehmen. Gegründet wurden die Taxi München eG 1917, das war das dritte Jahr des Ersten Weltkriegs und die Bevölkerung sah sich mit dem Problem der Futtermittel-Beschaffung für die Nutztiere konfrontiert. Ziel war es mit der Genossenschaft, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass alle Kutschpferde zu fressen genug zu fressen hatten.

Und wo steht die Taxi München eG nun rund 106 Jahre später?

Mittlerweile ist die Taxi München eG die größte Taxi-Genossenschaft Deutschlands. Wir zählen aktuell rund 3.000 Mitgliedsfahrzeuge und 1.630 Mitglieder. Und damit steht die Taxi München eG trotz der Ereignisse der vergangenen Jahre rund um die Pandemie an einer sehr guten Position. Aufgrund unseres Auftragsspektrums konnten wir unsere Basis bewahren und waren eine Lebensversicherung für unsere Mitglieder auch in schwachen Zeiten.

Eine solche Vielzahl an Mitgliedern und Unternehmer:innen muss natürlich organisiert werden. In welche Dimensionen sind die Strukturen bei Ihnen in der Zentrale in Sendling dafür gewachsen?

Die Taxi München eG ist ja nicht nur ein Zusammenschluss der Münchner Taxi-Unternehmen, sondern stellt auch einen Eigenbetrieb dar. Im Eigenbetrieb beschäftigt die Taxi München eG aktuell 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon etwas zwei Drittel im Callcenter und in der Vermittlung. Und ein Drittel in der kaufmännischen Verwaltung, in der Buchhaltung und in der Abrechnung sowie in der Haustechnik.

Wie verbunden sind die Taxi eG und die Stadt München miteinander?

Bereits im Namen der Taxi-Genossenschaft steckt das Wort „München“. Und die Stadt München und die Taxi München eG gehören zusammen wie München und die Frauenkirche oder München und der Viktualienmarkt. Eins ohne das Andere geht einfach nicht.

Was entgegnen Sie Kritikern von Genossenschaften, die diese als eingestaubt und aus der Zeit gefallen betrachten? Welche Entwicklung hat die Taxi München eG hinsichtlich Innovation und Nachhaltigkeit in den über 100 Jahren hingelegt?

Wir sind in dieser Zeit in allen Entwicklungsstufen der Stadt mitgewachsen. Zu Beginn waren wir ein Pferdekutschenbetrieb. Sind vom Holzvergaser über alte Diesel- und Benzin-Fahrzeuge zum Hybrid- und zur Elektro-Stufe gekommen und mittlerweile bereits mit Wasserstoff-Fahrzeugen unterwegs. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ hat bei uns stets eine große Rolle gespielt, wir waren die ersten Vermittler von Umwelt-Taxis.

Welche genossenschaftlichen Werte verkörpern die Taxi München eG und ihr Team darüber hinaus?

Der Ursprungsgedanke bei uns ist „Einer für Alle und Alle für Einen“. Als man den Genossenschaftsgedanken bei der Gründung durch Johann Friedrich Raiffeisen umgesetzt hat, war die Überzeugung, dass Viele gemeinsam schlauer und effektiver sind, als Einer alleine. Und genauso ist es heute noch – gerade in der Kleinteiligkeit unseres Gewerbes. Wir haben über 900 Betriebe, die nur aus einer Fahrerin / einem Fahrer und einem Wagen bestehen. Keiner könnte alleine eine Buchführung oder große Firmenkunden-Betreuungen machen, worin sich dann der Wert der Genossenschaft in einem Miteinander und Füreinander auszahlt. Wenn es an der Front brennt, dann ist die Genossenschaft für ihre Mitglieder da.

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