Geldanlage Gold: Lohnt sich eine Investition in Krisenzeiten?

Gold gilt als besonders krisensicher. Doch lohnt sich das Edelmetall überhaupt zum Vermögensaufbau? Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile von Gold als Geldanlage.

„Ein sicherer Hafen“ – so wird Gold oft beschrieben. Der Grund liegt auf der Hand: Die Goldvorkommen auf der Erde sind endlich. Gold lässt sich nicht einfach wie Geld vervielfältigen, sein Angebot ist auf natürliche Weise begrenzt. Deshalb gilt das Edelmetall seit Jahrhunderten als „Krisenwährung“. Als perfekte Geldanlage vor allem in Zeiten, die von Inflation, also einer Geldentwertung, geplagt sind.

In Deutschland ist das Edelmetall seit jeher extrem beliebt: Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 wurden laut einem Bericht des World Gold Council mehr als 90 Tonnen Gold nach Deutschland verkauft. Im internationalen Vergleich kauften im gleichen Zeitraum nur noch die Chinesen mehr Gold.

1. Zwei Invest-Optionen: physisches oder börsengehandeltes Gold

Wer sich für Gold als Teil des Vermögensaufbaus entscheidet, hat grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten dazu:

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Physisches Gold: Barren und Münzen

Am beliebtesten ist Gold in Form von Barren und Münzen. Diese können bei Banken, im Münzhandel oder im Internet erworben werden. Aber Achtung: Es gibt keine Finanzaufsicht, die über den Handel mit Goldbarren und Münzen wacht. Immer wieder werden Anleger beim Goldkauf betrogen. Für Einsteiger ist es fast unmöglich, Falschgold zu erkennen.

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Börsengehandeltes Gold: Fonds am Goldmarkt

Alternativ können Anleger heutzutage auch mit speziellen Fonds in das Edelmetall investieren. Diese Gold-ETFs finanzieren entweder Rohstoffunternehmen, wie beispielsweise Goldminen, und gewinnen an Wert, sobald der Goldpreis steigt. Oder es handelt sich direkt um Gold-ETCs, deren Wertpapiere die Entwicklung des Goldpreises nachbilden. Diese Zertifikate müssen in Deutschland zu 100 Prozent mit physischem Gold hinterlegt sein.

2. Vorteile von Gold als Geldanlage

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Gold ist in seinem Wert stabil

Fast immer entscheiden sich Anleger dafür, ihr Geld in Gold zu investieren, um das eigene Vermögen abzusichern. Gegenüber Papiergeld und Aktien-Investments ist Gold viel weniger von Inflation betroffen. Allein schon, weil die Nachfrage die Produktion des seltenen Edelmetalls bei Weitem übersteigt.

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Der Goldkurs ist schwieriger zu beeinträchtigen

Während Investitionen in Aktien und Anleihen immer mit gewissen Risiken verbunden sind, beispielsweise durch Verluste oder negativen Schlagzeilen der Unternehmen, ist Gold solchen Risiken einer Gegenpartei nicht ausgesetzt.

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Auf Gold fallen (noch) keine Steuern an

Gold ist ein Edelmetall – und damit in der EU steuerfrei. Es unterliegt weder der Mehrwert- noch der Abgeltungssteuer und zwar beim Kauf als auch beim Verkauf. Voraussetzung ist, dass sich das Gold für mindestens ein Jahr im eigenen Besitz befand. Die Steuerfreiheit könnte jedoch mit der anstehenden Änderung des Jahressteuergesetzes im kommenden Jahr wegfallen.

3. Nachteile von Gold als Geldanlage

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Gold liefert keine Zinsen und Dividenden

Zwar sind in Krisenzeiten beträchtliche Preissteigerungen bei Gold möglich, doch das bedeutet nicht, dass sich damit langfristig eine höhere Rendite als mit Aktien erzielen lässt. So legte der Goldpreis von 2011 bis 2021 beispielsweise nur um 1,5 Prozent zu. Zum Vergleich: Während desselben Zeitraums bescherte der Aktienindex MSCI World seinen Investoren einen Ertrag von 308 Prozent.

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Gold hat ein Diebstahl-Risiko

Wer physisches Gold kaufen möchte, sollte wissen, wie und wo es gelagert werden soll. Zwar sind selbst Barren im Wert von zehntausenden Euro nur ein paar Zentimeter groß. Aus diesem Grund lassen sie sich sich aber auch leicht von Dieben abtransportieren. Abhilfe schafft hier ein Schließfach bei der Bank.

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Gold verursacht Kosten

Durch eine externe Aufbewahrung entstehen jedoch zusätzliche Kosten, die erst einmal durch eine Wertsteigerung ausgeglichen werden müssen. Kleine Schließfächer starten bei der Münchner Bank ab 125 Euro pro Jahr. Bei der Lagerung in den eigenen vier Wänden sollten hingegen die Anschaffungskosten für einen Safe mit einkalkuliert werden. Dazu kommen zusätzliche Ausgaben, wie zum Beispiel für eine mögliche Diebstahlversicherung.

Kurz gesagt

    • Anlegern, die auf Gold setzen möchten, stehen mehrere Möglichkeiten in physischer oder börsengehandelter Form zur Verfügung
    • Der größte Vorteil von Gold gegenüber Aktien und Papiergeld ist seine Krisenfestigkeit
    • Der Handel mit Gold ist bislang noch steuerfrei
    • Anleger sollten bei einem Investment in Gold allerdings nie das Risiko durch Kursschwankungen aus den Augen verlieren
    • Zudem müssen bei der Aufbewahrung von Gold zusätzliche Kosten einkalkuliert werden
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