Was Sie über die Inflation wissen müssen
Von der Butter im Supermarkt bis zum Benzin an der Tankstelle – alles ist teurer geworden. Der Grund dafür heißt Inflation. Wir zeigen Ihnen, was sich hinter dem Begriff verbirgt und wie Sie Ihr Geld davor schützen können.
1. Was bedeutet Inflation?
Der Begriff Inflation kommt aus dem Lateinischen. Er bedeutet so viel wie Anschwellen oder Aufblähen. In der Wirtschaft spricht man von Inflation, wenn eine Preissteigerung spürbar ist. Verbraucher also für eine Dienstleistung oder bestimmte Produkte mehr zahlen müssen, als das beispielsweise vor einem Jahr der Fall war. Sie also am Ende mit dem gleichen Geldbetrag weniger Waren erhalten als zuvor. Angegeben wird die Inflation als Rate in Prozent, die monatlich und jährlich gemessen wird. Allgemein gilt eine Inflationsrate von 2 Prozent als erstrebenswert. 2022 lag sie teilweise bei fast 8 Prozent. Ähnlich hoch war die Inflation zuletzt im Winter 1973/74 im Zuge der Ölkrise.
2. Wodurch wird eine Inflation verursacht?
Es gibt mehrere Gründe für Inflation. Eine häufige Ursache besteht darin, dass die Nachfrage für bestimmte Güter stark ansteigt, sodass die jeweiligen Hersteller diese nicht mehr bedienen können. Dadurch steigen die Preise und es beginnt eine inflationäre Entwicklung. Vereinfacht gesagt, ist Inflation in der Regel die Folge eines großes Nachfrageüberhangs. Allerdings kann auch auf der Angebotsseite Inflation entstehen, unter anderem dann, wenn Produktionskosten in der Herstellung gestiegen sind, beispielsweise durch erhöhte Rohstoff- oder Energiepreise.
3. Wie wird Inflation bekämpft?
Diese Aufgabe obliegt den Zentralbanken der Staaten. Als Institutionen dürfen sie deshalb Zinsen regulieren, Geld aus dem Nichts schaffen oder andere Staaten durch Anleihekäufe finanzieren. Ist eine starke Inflation spürbar, müssen die Zentralbanken dieser Entwicklung entgegensteuern: indem sie Anleihekäufe zurückfahren, die Geldflut beenden und die Leitzinsen erhöhen. Dadurch werden die Kreditnachfrage und Geldschöpfung verringert.
4. Was bedeutet die Inflation für den Vermögensaufbau?
Für Ersparnisse hat eine hohe Inflationsrate verheerende Auswirkungen, denn auf einem Tages- oder Festgeldkonto bleiben die Kontostände zwar unverändert, aber die Kaufkraft sinkt. Vor diesem Hintergrund ist ein Vermögensaufbau nur noch möglich, wenn Sparer bei der Geldanlage bereit sind, Risiken einzugehen. Dafür kommen vor allem Sachwerte infrage: Egal ob Aktien, Immobilien, Edelmetalle, Kunstwerke oder Sammelgegenstände – Käufer erwerben in allen Fällen etwas „Handfestes“. Aber Achtung: Sachwerte können stark im Preis schwanken, auch wenn in vielen Bereichen die Preise in der Vergangenheit konstant stiegen. Übrigens: Einen positiven Nebeneffekt hat die Inflation auch für Privatleute. Nicht nur das Ersparte ist weniger Wert auf dem Girokonto, sondern auch die Schulden werden kleiner.
Kurz gesagt
- Inflation bedeutet, dass Verbraucher für ihr Geld weniger Waren als zuvor bekommen
- Inflation entsteht über eine zu große Nachfrage oder steigende Herstellungskosten
- Dagegen anzukämpfen ist Aufgabe der Zentralbanken
- Vermögensaufbau ist bei Inflation nur über Sachwerte möglich